Halbtagesausflug nach Wasserburg
Der erste VPI-Halbtagesausflug 2018 führte uns am Mittwoch - den 16.Mai 2018 - bei regnerischem Wetter nach Wasserburg am Inn.
Das Interesse an diesem Ausflug war so groß, dass der Reisebus mit insgesamt 57 Personen bis auf den letzten Platz voll besetzt war.
Bei der Ankunft am Marienplatz in der Altstadt von Wasserburg ging es gleich in den Gasthof „Paulaner Stuben“ zum Mittagessen.
Nach der ausgedehnten Einkehr, bei guten und ausreichenden Speisen, fanden sich fast alle im gegenüberliegenden Rathaus ein.
Dort bestand um 14.30 Uhr die Möglichkeit zu einer 45-minütigen Rathausführung.
Bei dieser Führung wurden uns im ersten Stock des Rathauses der „Große Saal“ und „Kleine Saal“ gezeigt. Dabei war zu erfahren, dass die
Erstausstattung des „Großen Saals“ in der Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgte und 1854 im Stil der Neugotik umgestaltet wurde.
1874 wurde der Saal bei einem Stadtbrand vollständig zerstört. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde für die architektonische Gestaltung der Architekt
Johann Rieperdinger und für die Schnitzereien Josef Regl beauftragt.
Der „Große Saal“ hat eine Fläche von 354 m².
Maximilian von Mann erhielt den Auftrag für die beeindruckende Bemalung. Die Holzdecke wurde beim Wiederaufbau als Tonnengewölbe ausgebildet.
Die Einweihung erfolgte 1905. Heute dient der „Große Saal“ u. a. als Kulisse für kulturelle Veranstaltungen.
Der „Kleine Saal“ hatte die Funktion „Sitzungszimmer des Rates“ der Stadt zu sein, wurde aber auch für Sitzungen der bayerischen Kreistage zwischen 1648 und 1793,
die auch Landes- und Reichsweit von Bedeutung waren benutzt. Heute finden hier Trauungen, Eintragungen ins „Goldene Buch“ und andere festliche Zeremonien statt.
Nach der Führung im Rathaus war noch genügend Zeit für Kaffee und Kuchen in einem der umliegenden Cafés oder für die Besichtigung der Frauenkirche
oder für einen kleinen Spaziergang durch die vielen kleinen Gässchen der Altstadt von Wasserburg.
Um 16.30 Uhr haben sich dann alle Teilnehmer/-innen am Marienplatz wieder pünktlich zur Heimreise eingefunden.
Leider war das Wetter an diesem Tag nicht annähernd so schön wie in den Wochen davor, was der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch tat.
Notiz am Rande
Im ersten Fremdenführer der Stadt Wasserburg aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wird die Stadt am Inn, die fast vollständig - genau zu 7/8 -
vom mächtigsten Fluss nördlich der Alpen umschlossen wird, wie folgt treffend beschrieben: „Der majestätische Strom, der mit dieser Wasserstadt recht
eigentlich in einem Liebesverhältnis zu stehen und sie brünstig zu umarmen scheint, ändert seinen Lauf, wendet sich alsdann an die Stadt stoßend um,
macht einen Kreis um sie, und setzt seinen Lauf wieder in der alten Richtung fort, zwischen Bergufern und Waldparthien….“.
Bericht: Helmut Keck